20.08.2012

Ich trete aus …

…zumindest einen Blogeintrag lang, und stelle mir die Luftschlosserei von außen vor, ganz frisch, zum ersten Mal davon gehört. Zudem kreisen mir Stimmen von Bekannten und Freunden durch den Kopf:

Wow, ein Cocktail aus so vielen Idealen und Ansätzen, die ich auch super oder zumindest akzeptabel finde. In diese Richtung sollte es zwar gehen mit der Gesellschaft… aber wenn ich mir das konkret anschaue, kommen mir doch einige Bedenken. Das Projekt erscheint mir hier und da doch als selbst gewählte Insel, weniger als die große Freiheit. Wie stark wöllte ich mich auf eine Gruppe einlassen, wie viele Verbindlichkeiten eingehen, um Träume zu verwirklichen? Ist das überhaupt mein Traum, an dessen Realisierung da gewerkelt wird? Und wer sind diese Luftschlosser*innen überhaupt? Verborte, idealistische Selbstausbeuter*innen? Würde ich mit ihnen klar kommen? Kennen die auch ein Leben jenseits des Projektes? (Der Verfasser liegt gerade am See.) Wäre ich dem überhaupt gewachsen? Könnte ich mich befriedigend einbringen? Wo wäre mein Platz? Ist nicht schon alles fertig – ich möchte schließlich nicht nur fremde Pläne umsetzen! (Klar, für manche Dinge hat die aktuelle Gruppe ihre Lösungen gefunden – doch einiges erweist sich bestimmt später oder mit neuen Leuten als ungünstig. Und die vielen offenen oder ungeahnten Flügel der Luftschlosserei haben wir hier nicht dargestellt.) Ich möchte doch auch träumen, überlegen, probieren, lernen… Was soll’s, einiges kommt mir ohnehin seltsam vor. Und ein Gelände haben die ja auch noch nicht…

Uff… warum bin ich eigentlich dabei, wo es doch so viele Bedenken, Ängste und vielleicht auch berechtigte Kritik gibt? Warum habe ich mich entschlossen, zumindest ein Stück gemeinsamen Weg mit der Projektgruppe zu gehen? Vielleicht denke ich mal darüber nach, was ich für diesen Schritt gebraucht habe… aber wenn ich jetzt wieder in die Stuben und Hallen der Luftschlosserei trete, mache ich Erfahrungen, die mich zuversichtlich stimmen. Die Bedenken lösen sich entweder selbst auf oder wir gehen eben auf sie ein.

– Markus –