Seit wir den Beschluss gefasst hatten zusammenzuziehen, ist viel passiert. Im März haben 6 von uns mittlerweile 10 Luftschlosser_innen zusammen im Leipziger Süden eine große WG gegründet. Küche, sechs Zimmer und zwei Gemeinschaftsräume lassen viel Platz zum gemeinsam Arbeiten und Feiern – nicht zu vergessen der Balkon, wo gerade die letzten Tomaten in der goldenen Oktobersonne reifen (Anm.: heute schließlich geerntet 😉 ).
Erste Ansätze von Selbstversorgung haben wir also bereits im Kleinformat begangen. Sehr viel mehr Tragweite hat für uns aber der Versuch, bereits jetzt in gemeinsamer Einkommensökonomie zusammen zu wohnen. Aktuell arbeiten wir gerade an einem Konzept, wie Menschen in unserer Gruppe mit gemeinsamer Ökonomie mit Lebenspartnern außerhalb der gemeinsamen Ökonomie wirtschaften können, ohne dass dies zu Unstimmigkeiten führt.
Da wir zusammen wohnen, haben wir auch ein gemeinsames Alltagsleben. Was wir an Gemüse bekommen, haben wir von den „Roten Beeten“, Leipzigs „Solidarisches Landwirtschafts“-Projekt (oder auch: CSA = Community Supported Agriculture), also direkt vom biologisch bewirtschafteten Acker einer Landkommune nahe Leipzig in einen Keller in unserem Viertel gefahren und dort ein paar Stunden später von uns abgeholt. Mit uns teilen sich 16 weitere WGs oder Familien diesen „Verteilungskeller“ – und die Vielfalt ist erstaunlich groß: von Grünkohl über Portulak, Paprika, Karotten, Kürbissen bis Mais reicht das Angebot. Das ganze wird dann täglich von einem von uns zu einem leckeren Gericht verzaubert – jeden Abend um 19 Uhr dürfen alle die veganen Kochkünste eines Mitbewohnenden bewundern bzw. genießen.
Für all die lästigen Aufgaben darum herum wie Putzen, Abwaschen, Müll rausbringen, Dinge reparieren etc. haben wir keinen stupiden Putzplan, sondern ein reizvolles WG-Managementsystem (das erklären wir Euch ein anderes Mal).
Also, in der Luftschlosserei wird nicht nur mit Luft geschlossert, sondern es passiert schon eine Menge; zwar noch nicht auf dem Land – und noch nicht viel von Hand,
aber zumindest stecken wir schon unsere Köpfe zusammen, unsere „Ideenwelten“,
und die Kraft gemeinsamer Ideen ist niemals zu unterschätzen …
Eure Luftschlosser_innen!